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Big Data ist mehr als ein Hype und auch mehr als nur Technologie

Die Kombination von Daten unterschiedlichster Struktur galt in der Ära der unternehmensweiten Datenmodelle als Todsünde gegen den Heiligen Geist des Software-Engineering. Ich gebe zu, dass ich diese Einstellung nie geteilt habe und seit einigen Jahren dabei immer sicherer wurde.

Big Data werden nun Daten kombiniert, die eigentlich imkompatibel sind. Sie haben unterschiedliche Zeitstempel, unterschiedliche Schlüssel (bezogen auf einzelne Personen, Gruppen von Personen, Orte und Regionen etc.). Siehe da, diese Kombination erweist sich als sinnvoll und es sind Erkenntnisse möglich, die es so bisher nicht gab (jedenfalls nicht mittels Datenverarbeitung). Als Psychologe mit dem Schwerpunkt mathematische Psychologie habe ich die Arbeit mit angeblich weichen Daten schon früh kennen und schätzen gelernt. Persönliche und ein wenig polemische Anmerkung: Seit man erlebt, wie die harten Daten von Bankbilanzen um zweistellige Milliardenbeträge (Euro, nicht Schilling!) falsch sein können, frage ich mich allerdings, welche Daten wirklich hart und welche weich sind.

Mit Big Data geht es auch um eine andere Art der Projektabwicklung. Wasserfallmethoden sind hier völlig inadäquat, explorative, iterative und letztlich agile Vorgehensmodelle sind der Normalfall, wenn man erfolgreich sein will. Ich fühle mich in dieser Welt sehr wohl, es ist fast so etwas wie eine Heimkehr zu den Anfängen meiner beruflichen Laufbahn (das im Sinne eines Spiralmodells zu verstehen, denn ich denke, dass ich heute schon weit mehr davon verstehe als damals).

Die Big Data Tagung der ADV, die am 24.9.2014 stattgefunden hat und an deren Konzeption und Organisation ich wesentlich beteiligt war, hat dazu viel an praktischen Erkenntnissen gebracht. Einen Einblick findet man in Twitter mit dem Hashtag #advbigdata2014.

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