in Projektmanagement - Praxis, Psychologie des Projektmanagements, Risikomanagement

Krisenmanagement in Projekten

Die FH des bfi Wien hat mich zu einer Keynote im Rahmen ihrer Projektvernissage eingeladen, Thema: Krisenmanagement in Projekten.

Bei der Vorbereitung fiel mir auf, dass ich doch schon einige Projekte in einer Krisensituation übernommen habe oder während eines Projektes eine Krise durchzustehen war.

Ich lasse die Fallbeispiele hier weg und fasse hier einige allgemeine Aussagen zusammen, die mir wichtig scheinen. Zunächst die Frage, was eine Krise ausmacht bzw. was Risiko, Problem und Krise voneinander unterscheidet. Es ist letztlich die Art der notwendigen Intervention, die ich in Anlehnung an Watzlawick klassifiziere:

Problemmanagement und Krisenmanagement erfordern unterschiedliche Änderungen

© 360PM Dr. Friedrich und Partner KG. Share-Alike-Lizenz nach den Regeln von Creative Commons.

 

Und was hilft, eine Krise zu bewältigen?

Zunächst muss man erkennen: Es gibt keine Garantie gegen das Auftreten von Krisen
Mehr Planung, besseres Risikomanagement, besseres Projektmanagement, mehr Budget, bessere Leute usw., alles hilft, aber Krisen können trotzdem eintreten.
 
Weitere Einsicht: Man braucht auch Glück
Dazu drei Beispiele aus der Raumfahrt:
Apollo 13 überstand eine massive Krisensituation durch die Verkettung einer Reihe von glücklichen Zufällen, so z.B.  Umbesetzungen der Crew durch Krankheiten, Explosionsfolgen waren nicht letal, Batterien reichten knapp. Demgegen explodierte Challenger  1986 kurz nach dem Start und Columbia 2003 beim Landeanflug.
 
Aber natürlich ist nicht egal, was man macht. Was erhöht die Erfolgschancen?
  • Eingeständnis einer Krisensituation. Scheinbar banal, aber fundamental.
  • Ein funktionierendes Team – auf Sach- und auf Beziehungsebene. Oft wächst ein Team aber auch an Problemen oder gar Krisen und ist erst danach ein gut funktionierendes Team.
  • Personen austauschen und/oder neue Personen ins Projekt bringen, insbesondere solche, die nicht ihre eigene Vergangenheit verteidigen müssen.
  • Mut zu Änderungen 2. Ordnung. Wer nicht bereit ist, alle bisherigen Entscheidungen und Vorgangsweisen notfalls über Bord zu werfen, wird eine Krise nicht bewältigen, denn: Wenn es nicht funktioniert, muss es einen Fehler geben.

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