Der Umgang mit der IT ist ein wichtiges Thema im öffentlichkeitsnahen und öffentlichen Bereich. Nicht immer wird das unter diesem Titel abgehandelt, nicht immer systematisch, außer im Falle einer verpflichtenden externen Prüfung, die mittlerweile auch im öffentlichen Sektor immer häufiger ist.
Worum geht es bei IT Governance im Kern? Es geht darum, dass sich das Top-Management mit dem Thema IT in adäquater Weise auseinandersetzt. Man könnte das mit dem Rechnungswesen vergleichen: Es ist undenkbar, dass sich das Top-Management nicht für „die Zahlen“ interessiert und das auch noch laut verkündet. IT sollte ähnlich gesehen werden, denn diese kann einem Unternehmen zum Erfolg verhelfen oder es entscheidend schwächen. Das Ignorieren der IT als Handlungsfeld des Top-Managements ist daher höchst problematisch und in den meisten Fällen sogar unverantwortlich.
Auch die interne Sicht der IT als Dienstleister ist nicht optimal. Wichtig ist der Dialog zwischen der IT und deren Anwendern (damit sind nicht nur die „User“ gemeint, sondern primär das Management der operativen Bereiche). Innovative und funktionierende Lösungen können nur im Dialog entstehen. Hier gibt es aktuell viel Bewegung unter dem Stichwort „Agilität“, wir sollten diese Chance nutzen, um uns von hinderlichen Paradigmen wie z.B. dem „Wasserfallmodell“ zu lösen.
Die Entwicklung der Geschäftsprozesse wird entscheidend von Technologieimpulsen geprägt. So lächerlich es scheinen mag, hat das vorher Jahrzehnte lang notleidende Thema der Management-Informations-Systeme durch Tablets (insbesondere das iPad) einen Schub bekommen und ist vielerorts selbstverständlicher Teil der Management-Instrumentarien geworden. Die Organisation muss lernfähig sein und solche Impulse annehmen, sonst wird viel Potenzial vergeudet.
Das Gesamtbild der Faktoren, die Gegenstand von IT-Governance sind, habe ich in dieser Grafik zusammengefasst, in besserer Auflösung und im Kontext einer ausführlicheren Präsentation gibt es diese Grafik hier.
Damit allerdings IT Governance nicht zu einem Feld für jene wird, die gerne im Fachgebiet der anderen dilettieren, habe ich für mich die „Regel vom letzten Wort“ entwickelt. In Business-Fragen hat das Business das letzte Wort. In IT-Themen hat die IT das letzte Wort. Dazwischen kann jeder einen Beitrag leisten. Dies führt dazu, dass am Ende die entscheiden, die das fundierteste Wissen im jeweiligen Themenbereich besitzen und vor allem auch die Verantwortung tragen. Im Gegensatz zu früheren Formulierungen meine ich, dass das erste Wort jedem zusteht; auch dafür ist die Nutzung von iPads im Management ein aktuelles Beispiel, wo eine technologische Weichenstellung von Business-Managern gesetzt wurde.
Das Verhältnis von Business und IT ist auch Gegenstand meines Buches „12 Halbwahrheiten über IT-Projekte“, Kapitel 10 behandelt die Halbwahrheit „Die IT ist ein Dienstleister“. Das Buch gibt es als Hardcover, Softcover oder Kindle hier.
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